DER SACRED MOUNTAIN
&   DIE FINCA SAGRADA

Hier erfährst du mehr über die geographische und klimatische Ausgangslage unseres Projekts, die Geschichte des Berges.
Aber zuerst möchten wir dir noch kurz die Finca Sagrada vorstellen. Sie liegt am Fusse des Berges und beheimatet die Besitzer des Sacred Mountain.

DER SACRED MOUNTAIN
&   DIE FINCA SAGRADA

Hier erfährst du mehr über die geographische und klimatische Ausgangslage unseres Projekts und die Geschichte des Berges.
Aber zuerst möchten wir dir noch kurz die Finca Sagrada vorstellen. Sie liegt am Fusse des Berges und beheimatet die Besitzer des Sacred Mountain.
UNSERE PARTNER
DIE FINCA SAGRADA
Finca Sagrada ist eine biodynamische Bauernhof-Gemeinschaft, die in einem abgeschiedenen heiligen Tal in den Bergen Süd-Ecuadors liegt. Das ca. 8 ha grosse Anwesen ist vielfältig mit bewässerten Weiden, einem Food Forest und Gärten sowie mehr als 200 Hektar Bergland, das von einem Fluss und einem Bach begrenzt wird. Walter und Susan Davis Moora zogen 2007 aus den Vereinigten Staaten nach Ecuador und kauften kurz darauf die Finca Sagrada. Auf der Website der Finca Sagrada findest du mehr informationen (verfügbar auf englisch und spanisch).

ÁRBOL CO(N)RAZÓN AUF DER FINCA SAGRADA

Als Kai und Marion 2018 im Rahmen ihrer einjährigen Reise durch Lateinamerika für ein Volunteer in der Finca Sagrada zu Besuch waren, machten sie ein Video über die Farm und deren Besitzer. In diesem Video kannst du die Finca und die Menschen dahinter in Kürze kennenlernen.
Bei diesem Freiwilligen-Einsatz ist auch die Idee entstanden den Sacred Mountain gemeinsam wiederaufzuforsten. Es dauerte jedoch noch einige Zeit und Überzeugungskunst um Walter für das Projekt begeistern zu können.

WIESO IST DER BERG HEILIG?

Walter und Susan, die Besitzer der Finca Sagrada, engagieren sich mit viel Leidenschaft für die Erhaltung der Kulturen indigener Völker. Aus diesem Grund luden sie schon früh Vertreter der Kogi zu sich ein, einem Stamm aus Kolumbien, die ihre uralten Traditionen und ihr spirituelles Wissen bis heute erhalten konnten. Die Kogi waren es, die Walter und Susan mitteilten, dass es sich bei ihrem Land um heiliges Land handelt. Sie sagten, bei dem Land handelt es sich um ein - heute verschlossenes - spirituelles Zentrum der Anden. So erhielten die Finca Sagrada und auch der Sacred Mountain ihre Namen.

DER SACRED MOUNTAIN

Geographie

Der Sacred Mountain befindet sich im Süden Ecuadors in der Provinz Loja etwa eine halbe Stunde von Vilcabamba - einem beliebten Ferienziel - entfernt.
Lage
Koordinaten:
-4.318053, -79.271365
GoogleMaps

Höhe
Tiefster Punkt:   1550 m.ü.M.
Höchster Punkt: 2330 m.ü.M.
Höhe: ca. 780 m
Fläche
273 Hektaren (gemäss Grundbuch)
Boden
Ausgangsgestein:
Bodentyp: Entisol

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Klima

Beim Sacred Mountain handelt es sich um ein trockenes subtropisches Hochlandklima. Im jährlichen Mittel überschreitet die Evapotranspiration den Niederschlag. Dies gilt besonders während der Trockenzeit. In der Regenzeit überwiegt der Niederschlag die Evapotranspiration und ermöglicht so ein hoch-produktives Wachstum.
Jahresmitteltemperatur
16-18°C

Jahresniederschlag
750-900 mm
Köppen & Geiger
Cwb - Subtropisches Hochlandklima
Evapotranspiration
ca. 1000 mm

ÖKOLOGIE


Die ökologische Situation unserer Projektregion ist komplex: mehrere Biome treffen aufeinander, die Huncabamba-Depression ist nicht weit entfernt und dazu kommt die über jahrzehnte hinweg etablierte entwaldete Situation. Nachfolgend geben wir einen Überblick über die Gegebenheiten nach aktuellstem Kenntnisstand.

ÖKOLOGIE

Die ökologische Situation unserer Projektregion ist komplex: mehrere Biome treffen aufeinander, die Huncabamba-Depression ist nicht weit entfernt und dazu kommt die über jahrzehnte hinweg etablierte entwaldete Situation. Nachfolgend geben wir einen Überblick über die Gegebenheiten nach aktuellstem Kenntnisstand.

ECUADOR UND DIE PROJEKTREGION

ECUADOR UND DIE PROJEKTREGION

Ecuador und die projektregion
ECUADOR
Ecuador liegt im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolum-bien im Norden und Peru im Süden und Osten. Auch die berühmten Galapagos-Inseln gehören zum Territorium Ecuadors und bilden neben der Costa, der Sierra und der Amazonía die vierte Ökoregion in Ecuador. Es ist auch diesem Umstand zu verdanken, dass Ecuador die höchste Artenvielfalt pro Fläche besitzt.
Die Biodiversitäts-Hotspots der Erde (Myers et al., 2000)

Ein Land zwischen Zauberei und Zerstörung

Biodiversitäts-Hotspot
Ecador gehört zu den Ländern mit der höchsten Biodiversität der Erde. In absoluten Arten-Zahlen liegt es gemäss Angaben von mongabay.com auf Platz 9 der Weltrangliste. Bedenkt man aber seine kleine Grösse wird die Bedeutung des Landes in Sachen Artenschutz besonders deutlich.
Ecuador macht nur 0.2% der globalen Landfläche aus, dort leben jedoch 6.1% aller Species der Erde!
Das kleine Land bietet ein Zuhause für 5% aller Reptilen, 8% aller Amphibien, 8% aller Säugetiere und sogar 16% aller Vogelarten der Welt! Die Karte der weltweit identifizierten Biodiversitäts-Hotspots zeigt deutlich, dass das ganze Land Ecuador praktisch ein einziger Biodiversitäts-Hotspot ist!

Ecuador und die projektregion
PROJEKTREGION
Der Süden Ecuador ist geprägt von trockenen Wäldern und Buschländern, sogénanntem "Matorral". Erst ab der zentralen Bergkette der Anden, der "Cordillera Central", und östlich davon ist der tropische Regenwald vorherrschend. Auf beiden Seiten der Andenkette - den trockenen Lebensräumen im Westen wie auch dem feuchten Regenwald im Osten - befinden sich Biotope von ausserordentlicher Biodiversität.
Schematische Darstellung der Ökoregion, in der sich der Sacred Mountain befindet.

Eine Region zwischen staubtrocken und klatschnass

Die Anden trennen das nass-feuchte Amazonasbecken im Osten von den trockenen Lebensräumen der Tumbesregion (in blass-gelb dargestellt) im Westen. Im Westen entlang der Küste nimmt in Richtung Süden der Einfluss des Humboldt-Stroms zu, wodurch es immer trockener wird. Während es im Norden Ecuadors noch einen tropischen Regenwald ähnlich dem Amazonas gibt (dem sogenannten Chocó-Regenwald), ist im Süden Ecuador bereits das trockenwarme Klima der Tumbesregion mit seinen Trockenwäldern und Matorrals vorherrschend. Weiter südlich in Peru geht die Tumbesregion dann in die Sechura-Wüste über. Die Tumbesregion selbst ist ein kleiner Biodiversitäts-Hotspot mit einem ausserordentlich hohem Anteil endemischer Arten, die einzig in diesem Gebiet vorkommen. Gelingt die Überquerung der Andenkette, findet man sich an den Andenosthängen, der Region mit der zweithöchsten Biodiversität weltweit (Bartlott et al. 2007; exemplarisch durch die Nationalparks [NP] Podocarpus und Yacurí repräsentiert). Hier prallen tagtäglich die Wolkenmassen des Amazonasbeckens gegen diese Ostflanken der Anden und regnen ab. Abertausende kleiner Bäche und atemberaubende Wasserfälle zieren dieses Gebiet. Diese beiden Regionen, trocken und nass, sind durch die Andenkette strikt voneinander getrennt. Oder doch nicht so strikt? In der Peruanischen Region Huancabamba liegt - abgesehen von deren Anfang und Ende - der tiefste Punkt der Anden: die sogenannte Huancabamba-Depression (markiert als gelber Doppelpfeil). Hier sind die Anden nur etwa 2140 m hoch. Dies erlaubt es einigen Arten, die bis auf diese Höhen vordringen, die Anden zu queren und sich an die neue Umgebung zu adaptieren und sich allenfalls mit Populationen auf der anderen Seite zu vermehren. Dies ist einer der Gründe für diese herausragende biologische Vielfalt dieser Region.

Der Sacred Mountain liegt sehr nahe an der Grenze zwischen trocken und nass - noch auf der trockenen Seite - einige dutzend Kilometer nördlich der Huancabamba-Depression.

LEBEN AUF DEM SACRED MOUNTAIN


LEBEN AUF DEM SACRED MOUNTAIN
HISTORISCHE ENTWICKLUNG
Die Region rund um den Sacred Mountain wurde wahrscheinlich vor mehr als 100 Jahren durch landlose ehemalige Landarbeiter der Grossgrundbesitzer besiedelt und im Zuge dessen der natürliche Wald gerodet. Welche Lebensraumtypen in dieser Region ursprünglich vorherrschend waren, ist heute nicht genau bekannt.
Brandrodung eines Waldes
Klar ist, dass die natürlichen Ökosysteme zerstört wurden um Platz für Weideland zu schaffen. Die Jahrzehnte lange Weidewirtschaft mit regelmässigen Brandrodungen der Krautvegetation während der Trockenzeit haben die Böden der Berglandschaft stark erodieren lassen. Die Suren dieser Erosion sind heute kaum zu übersehen - die Berge sehen aus als wären sie "bis auf die Rippen ausgehungert" (siehe Foto oben). Es ist davon auszugehen, dass in dieser Zeit grosse Mengen fruchtbaren Bodens verlorengegangen ist. Der Verlust an Gehölz-Vegetation wird ausserdem zur Reduktion des Niederschlags in der Region geführt haben - der negative Effekt grossflächiger Abholzungen auf den Niederschlag ist heute weithin bekannt. Wir gehen daher davon aus, dass die Region überwiegend von andinen Trockenwäldern ("Bosque Seco Andino") bedeckt war. Aufgrund des Mangels an Boden und den Auswirkungen starker Winde auf den Bergkämmen und -gipfeln ist davon auszugehen, dass die Trockenwälder hier in Matorral übergingen.
Durch den lang-anhaltenden grossflächigen Verlust natürlicher Lebensräume hat die Natur hier sehr stark an Vielfalt verloren. Heute beheimatet die Region - im Vergeleich zum Rest des Landes und der Provinz - eine eher geringe Biodiversität, die v.a. von Generalisten dominiert wird. Die Verbreitungsgebiete bedrohter Arten der Tumbesregion sind meistens auf Gebiete westlich des Sacred Mountain begrenzt. Die Verbreitungsgebiete typischer Arten der feuchten Bergwälder enden in der Cordillera Central, wo auch diese Wälder ihre letzten Ausläufer haben. Die Region, in der sich der Sacred Mountain befindet erscheint heute als "Loch" der Biodiversität. Das ist aufgrund seiner bedeutenden Lage jedoch mit Sicherheit nicht natürlich, sondern menschengemacht! Nun ist es an der Zeit das wir Menschen das auch wieder rückgängig machen - mit der Wiederaufforstung des Sacred Mountain (und darüber hinaus) können wir die Biodiversität zurück ins heilige Tal Vilcabamba bringen!
LEBEN AUF DEM SACRED MOUNTAIN
AKTUELLE SITUATION
Im Jahr 2022 haben wir mit unserem Biodiversitäts-Monitoring begonnen - auf Sparflamme, da hierfür eigentlich kein Budget vorhanden war. Dieses hat uns jedoch bereits sehr wertvolle Einblicke in das Leben auf dem Sacred Mountain ermöglicht.
Im Vergleich zur Vielfalt natürlicher Ökosysteme in der Region ist das Leben auf dem Sacred Mountain signifikant verarmt. Im Vergleich zu vielen europäischen Lebensräumen jedoch sind die Artenzahlen noch immer beträchtlich!
Unsere Baseline-Erhebung für das Biodiversitäts-Monitoring besteht zum bisherigen Zeitpunkt in erster Linie aus zwei Komponenten: einem einmaligen Anlass mit zwölf jungen Experten für verschiedene Artengruppen an einem Wochenende im November 2022 und regelmässigen Begehungen durch die junge Ökologin Gabriela Palacio (inkl. Kontrolle von Wildkameras).
Im Rahmen dieser Erhebungen konnten viele Tier- und Pflanzenarten bestimmt werden. In vielen Fällen jedoch war die Bestimmung auf Artniveau nicht möglich, sondern nur die Bestimmung von Familie oder Gattung.

WILDKAMERAS

Seit August 2022 haben wir drei WiIldtierkameras auf dem Sacred Mountain und dem Land der Finca Sagrada um herauszufinden was das Projektgebiet heute bereits bewohnt. Es hat sich gezeigt, dass der Berg und die Finca von verschiedensten nachtaktiven Säugetieren bewohnt wird. Unsere Kameras erlauben einen Einblick in das nächtliche Leben und hat schon einige unterhaltsame und kuriose Aufnahmen gemacht.
Auf dem Berg lebt offenbar ein Andenfuchs (Lycalopex culpaeus), der unsere Kameras immer mal wieder inspiziert. Auch lebt mindestens ein Skunk (Conepatus semistratus) auf dem Berg und der Finca, sowie mehrere Südopossums (Didelphis marsupialis), Mausopossums (Marmosa sp), verschiedenste Mausarten, Fledermäuse und sogar eine Schlange hat eine unserer Kameras bereits "eingefangen".
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